Montag, 26. September 2011

Aus einsam mache zweisam

Viele von euch die Kaninchenpärchen halten, kennen vielleicht das Problem, dass wenn eines der Tierchen verstirbt oder aufgrund einer Krankheit(…) eingeschläfert werden muss, das noch „übrig“ gebliebene Kaninchen einsam ist und sehr darunter leidet. Sie verweigern meist die Flüssigkeit und Nahrungsaufnahme und fallen in eine Art Depression. 

Ja…und das einzige was da helfen könnte ist: ein neuer Partner muss ran! In meinem Falle lief das zum Beispiel so: Wir mussten eines meiner Kaninchen schon mit jungen Jahren einschläfern lassen und so war daraufhin mein zweites Kanickel alleine. 

Ich hab mich dann im Internet, in der Zeitung und in Aushängen informiert, ob jemand ein kastriertes Böckchen zu verkaufen/ verschenken hat, das aber auch noch ungefähr dem Alter meines Kaninchens entspricht. Als ich dann schließlich einen kastrierten Rammler, mit dem passendem Alter und auch nahegelegenem Herkunftsort fand, stand nur noch die bevorstehende Vergesellschaftung auf dem Zettel. 

Ich habe in meinem Garten einen Grünbereich für die Nager abgetrennt, der zu Beginn ca. 4-5 m² groß war. Wichtig dabei ist, dass der Bereich neutral ist, d.h. es darf noch keines der beiden Tierchen nur einen Fuß darauf gesetzt haben. 

Den Bereich habe ich nun noch mit Wasserstationen ausgestattet. Als Futter diente die Wiese. Es macht Sinn den Tieren große Unterschlupfe mit mindestens 2 Ausgängen anzubieten, damit diese Raum zum Verstecken und sich vor Fressfeinden schützen können. Als dann die letzten Vorbereitungen getroffen waren, setzte ich die beiden Kaninchen in den Auslauf. 

Zu Beginn, war nichts Spektakuläres zu sehen. Die Kanickel untersuchten zuerst ihre neue Umgebung und da haben sie den jeweils anderen Partner noch nicht wahrgenommen. Als dann das neue Terrain erkundet war, stieg die Aufmerksamkeit auf das andere Kaninchen. Der Kastrierte Bock machte den Anfang und sprang zum/ auf das Weibchen und entriss ihr ein paar Härchen. Die Häsin suchte dann Vorerst die Flucht.



















Diese „Spielchen“ sind bei neu vergesellschafteten Kaninchen völlig normal. Sie leben nun in einem Rudel und müssen eine neue Rangordnung festlegen. Dies geschieht dann eben in solchen Situationen. Meist ist das Böckchen der, der den ersten Schritt auf das Weibchen zugeht. Es kann auch passieren, dass während dieses Prozesses kleine Bisswunden bei den Tierchen entstehen. Dass sollte allerdings auch kein Problem sein, da diese Wunden schnell wieder verheilen, doch sollte einer der beiden stark verletzt worden sein und die Blutung stoppt nicht mehr, sollte möglichst schnell ein Tierarzt aufgesucht werden.

Die beiden Kaninchen sollten während der „Kennenlern-phase“ auf keinen Fall in den vorgesehenen gemeinsamen Nacht-Stall eingesperrt werden. Dort können sie sich nicht aus dem Weg gehen und meist saß ist dieser Ort nicht neutral, weshalb es dort noch zu schlimmeren Auseinandersetzungen kommen kann.

Den Kaninchen muss so viel Zeit zum Kennenlernen gegeben werden wie sie benötigen. Wann die Kaninchen sich „Liebgewonnen“ haben, merken Sie am Verhalten. Sie sitzen immer öfter nah beieinander, es gibt immer weniger Fangspiele und man kann manchmal schon auch mal Kuschelsequenzen beobachten.


Wenn es dann soweit ist, kann man das Pärchen nachts zusammen im Stall einsperren. Man wird Frühs, wenn man Ihnen den Freigang gewehrt beobachten können, dass sie in einem Bereich beisammen sitzen. Wenn dieses Level der Vergesellschaftung erreicht worden ist, kann und wird voraussichtlich nichts mehr schief gehen. Sie haben sich dann gegenseitig akzeptiert und leben nun als Pärchen in einem „Mini“ – Rudel.
 


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